Busse und Bahnen im Aachener Verkehrsverbund (AVV) wurden in 2018 von 106,9 Mio. Fahrgästen genutzt, die Fahrgeldeinnahmen stiegen um 1,74 % bzw. 1,8 Mio. Euro auf 101,5 Mio. Euro und übersteigen somit erstmals die 100-Millionenmarke. Die Fahrgastzahlen bleiben somit auf einem konstant hohen Niveau, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr nicht gestiegen sind.

„Die Zahlen zeigen, dass sich Busse und Bahnen im AVV nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen und das Rückgrat für die Mobilität in der Region bilden. Die Zahlen belegen aber auch, dass die Infrastruktur an ihre Grenzen stößt und die Kapazitäten erhöht werden müssen“, so AVVGeschäftsführer Hans-Peter Geulen.

Mit der Inbetriebnahme der neuen Fahrzeuge des Rhein-Ruhr-Express auf den SPNV-Linien RE 1 und RE 4 im kommenden Jahr wird sich die Kapazität auf den beiden Linien deutlich erhöhen. Dazu sind in 2018 zahlreiche Bahnhöfe und Stationen auf den Strecken Aachen – Mönchengladbach sowie Aachen – Köln modernisiert und barrierefrei ausgebaut worden, was längere Streckensperrungen erforderlich machte und sich auch auf die Bilanz auswirkt. „Der barrierefreie Ausbau der Bahnhöfe wäre ohne das Projekt nicht finanzierbar gewesen. Die neuen Fahrzeuge bieten nicht nur mehr Kapazität, sondern eine deutliche Komfortsteigerung und einen barrierefreien Einstieg an jeder Station. Damit wird ein enormer Qualitätssprung in der Region umgesetzt“, so Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer des AVV und des Nahverkehr Rheinland (NVR).

„Neben Investitionen in Infrastruktur und moderne Fahrzeuge werden auch die derzeit in Umsetzung befindlichen Digitalisierungsprojekte neue Fahrgäste für den ÖPNV gewinnen. Die zunehmende Digitalisierung wird Zugangshemmnisse abbauen, Tarifgrenzen unsichtbar machen und somit den Tarif deutlich vereinfachen, ohne die bisherigen Vertriebswege zu vernachlässigen“, zeigt sich Hans-Peter Geulen überzeugt.

Neues Azubi-ABO kommt an

Das neue Azubi-Ticket, welches im Sommer 2018 eingeführt wurde, kommt bei der Zielgruppe an. Sanken die Verkaufszahlen im Bereich der Monatskarten für Auszubildende in den letzten Jahren, konnte dieser Trend umgedreht werden. Bereits in den ersten Verkaufsmonaten von August bis Dezember 2018 konnten 2,9 % mehr Tickets in diesem Segment verkauft werden als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Die steigenden Verkaufszahlen zeigen, dass wir mit der Einführung eines verbundweit gültigen Azubi-Tickets den Nerv der Zielgruppe getroffen haben. Die Fahrgäste wünschen einfache und verständliche Tarife“, bilanziert HansPeter Geulen. „Mit der Einführung des landesweiten Ergänzungsticket für das Azubi-ABO für nur 20 Euro monatlich zum August dieses Jahres erhoffen wir uns noch weiter steigende Verkaufszahlen.“

Insgesamt ist der Trend zu Zeitkarten ungebrochen. Insgesamt 98,8 Millionen Fahrten wurden 2018 mit Zeitkarten des AVV unternommen. Zuwächse konnte insbesondere das Job-Ticket verzeichnen: 11,8 Mio. (+ 4,5 %) Fahrten zur Arbeit oder in der Freizeit wurden in 2018 mit dem JobTicket unternommen und auch die Monatskarte (4,9 Mio. Fahrten, + 1,4 %) sowie das Monats-ABO für Erwachsene (7,1 Mio. Fahrten, + 0,3 %) konnten Zuwächse verzeichnen.

Die erfreuliche Entwicklung der Zeitkarten hat zur Folge, dass der Bartarif (Einzel-, 4Fahrten- und Tages-Tickets) insgesamt rückläufig ist. Mit diesem wurden 2018 7,8 Mio. Fahrten unternommen. In diesem Segment stiegen insbesondere die Verkäufe des pauschalen Anschluss-Tickets (44.594 Fahrten, + 4,3 %), mit dem Zeitkarteninhaber den Geltungsbereich ihres Tickets erweitern können sowie des Tages-Ticket 1 Person (140.990 Fahrten, + 1,98 %). Dagegen sind die Verkäufe des Minigruppen-Tickets rückläufig (594.164 Fahrten, – 14,3 %).

„Mit der Zusammenführung von Echtzeitauskunft und Vertrieb in Form einer einheitlichen verbundweiten Mobilitätsplattform beginnend in 2020 werden wir die Möglichkeit haben, noch passgenauere Angebote anzubieten und somit neue Kunden insbesondere im Gelegenheitsverkehr zu gewinnen“, so Hans-Peter Geulen.