Mit den Bauarbeiten an der Bördebahnstrecke zwischen Euskirchen und Düren ist die Rurtalbahn voll im Zeitplan, so dass der „Vorlaufbetrieb“ wie vorgesehen mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 aufgenommen werden kann. Das bedeutet: Ab Mitte Dezember 2019 fährt die Bahn nicht mehr nur am Wochenende, sondern auch werktags.

Bis dahin ist noch viel zu tun, denn entlang der Strecke stehen noch Bauarbeiten an. Zum symbolischen Spatenstich trafen sich am 15. Juli 2019 die beiden Landräte Wolfgang Spelthahn (Düren) und Günter Rosenke (Euskirchen) mit Heiko Sedlaczek vom Nahverkehr Rheinland, Bürgermeistern, Ortsvorstehern sowie mit den Vertretern der Rurtalbahn, der Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren und des AVV am Bahnübergang in Bubenheim.

Die Gesamtsumme der Investitionen beläuft sich auf etwa 15,5 Millionen Euro. „Wir freuen uns, dass wir heute einen ersten Förderbescheid über knapp 6,5 Millionen Euro übergeben können“, so NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek. „In den kommenden Wochen werden wir weitere Gelder bereitstellen können, so dass der NVR den Ausbau der Bördebahn mit insgesamt knapp zehn Millionen Euro fördern wird.“

Aus Euskirchener Sicht sagt Landrat Rosenke: „Für uns kann diese neue und regelmäßige Bahnverbindung gar nicht hoch genug bewertet werden.“ Denn die Strecke verbindet nicht nur die beiden Kreisstädte Euskirchen und Düren, sie sei darüber hinaus eine wichtige Achse zwischen den Bahnstrecken Köln – Aachen, Köln – Trier und Bonn – Euskirchen – Bad Münstereifel. Rosenke: „Jetzt haben wir endlich den missing link, die bisher fehlende Verbindung, die das Eisenbahnnetz unserer Heimat sinnvoll komplettiert.“

Auch Landrat Wolfgang Spelthahn weiß das Streckennetz für den Kreis Düren zu schätzen: „Die Reaktivierung der Bördebahn ist ein wichtiger Teil unserer Mobilitätsstrategie. Die Verbindung von Düren nach Euskirchen bringt für die Menschen im Kreis Düren eine weitere Verbesserung, vor allem mit Blick auf unsere Wachstumsinitiative, durch die in den nächsten Jahren Tausende neue Einwohner für den Kreis Düren begeistert werden sollen. Für sie ist es enorm wichtig, gute Bedingungen im Öffentlichen Nahverkehr vorzufinden. Der ÖPNV ist ein wesentlicher Standortfaktor.“

Die vor 155 Jahren in Betrieb genommene Bördebahn ist gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt worden. Ernsthafte Reaktivierungspläne für die rund 30 Kilometer lange Strecke zwischen Euskirchen und Düren gibt es seit 2002. Neben der Nutzung für den Güterverkehr wurden auch bald wieder Personenzüge eingesetzt, zunächst mit großer ehrenamtlicher Unterstützung. Seit der Landesgartenschau in Zülpich (2014) fahren diese Züge an den Wochenenden und an Feiertagen planmäßig.

Mit dem „Vorlaufbetrieb“ ab Dezember 2019 folgt nun der nächste große Meilenstein. Ab diesem Zeitpunkt fährt die Eifel-Bördebahn täglich, und zwar in etwa alle zwei Stunden bei sechs Fahrtenpaaren pro Tag. Vorab sind noch Bauarbeiten an der Infrastruktur erforderlich: So muss der „Gleiskörper“ auf einer Länge von 6,5 Kilometern „ertüchtigt“, acht Straßenkreuzungen müssen gesichert werden. Eine signalgeführte Einfahrt in den Bahnhof Düren muss eingerichtet, die Bahnsteige in Binsfeld, Rommelsheim und Jakobwüllesheim müssen erneuert werden. Der Bahnsteig in Vettweiß folgt im Jahr 2020, ebenso wie der neue Haltepunkt in Elsig. Darüber hinaus wird es Haltestellen in Zülpich und Nemmenich geben.

Der nächste – und letzte – Schritt nach dem Vorlaufbetrieb ist der Vollausbau der Strecke mit dem Stundentakt, in Abhängigkeit vom Infrastrukturausbau und dem eingesetzten Fahrzeug weiteren Haltestellen in Distelrath, Ülpenich, Dürscheven und Euskirchen-West sowie einer Fahrtdauer von angestrebten 34 Minuten zwischen Euskirchen und Düren.