Erster Wasserstoffzug auf der Rurtalbahn-Strecke im Test
Er ist leise, schnell und umweltfreundlich: Der erste Wasserstoffzug, der am 18. Februar 2020 durch den Kreis Düren fuhr, steht für innovative Technik und zukunftsweisende Mobilität. „Sie sind alle Pioniere“, rief Landrat Wolfgang Spelthahn den rund 100 Gästen auf der Fahrt von Düren nach Jülich zu.
Coradia iLint: So heißt der Zug, den das international agierende Unternehmen Alstom dem Kreis Düren zu Testzwecken für zwei Tage zur Verfügung stellt. Der blaue Zug hat eine Reichweite von 1000 Kilometern, fährt bis zu 140 Stundenkilometer schnell und ist in 15 Minuten aufgetankt. „Das sind Werte, die ihn für den Einsatz auf längeren Strecken qualifizieren“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn. „Wir setzen auf diese Technik.“ Der Kreis wird so bald wie möglich eigene Pkw, Busse und Züge anschaffen.
Dass das Thema Wasserstoff auch von der Landesregierung als bedeutsam eingeschätzt wird, unterstrich der Besuch von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst. Der Christdemokrat betonte, dass das Land „überall dort, wo es möglich ist, Wasserstoff zur Anwendung bringen wird“. Diese Steilvorlage verwandelte Landrat Wolfgang Spelthahn mühelos: „Bei uns im Kreis Düren ist es möglich.“
Der Alstom-Zug ist der erste Wasserstoffzug, der in der gesamten Region unterwegs war. Stromleitungen sind überflüssig, da die zum Antrieb benötigte Energie mittels einer Brennstoffzelle produziert wird. Eine Fahrt im Wasserstoffzug fühlt sich in etwa an wie in einem herkömmlichen Zug. Genauso schnell, aber leiser. Die Einrichtung unterscheidet sich nicht.
Bund und Land hätten die Bedeutung dieser umweltschonenden Technik erkannt, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn. „Der Kreis Düren bietet sich an, als Reallabor zu fungieren und Projekte konkret an den Start zu bringen.“ Derzeit ist der Kreis Düren dabei, eine Infrastruktur aufzubauen. Kürzlich ist für die erste Wasserstofftankstelle im Kreis eine Bundesförderung von 1,3 Millionen Euro zugesagt worden. Außerdem wird der Kreis ein Wasserstoff-Info-Zentrum errichten, um das Bewusstsein in der Bevölkerung weiter auszubauen.
Burkhard Reuter, Alstom-Geschäftsführer, betonte, dass gerade die Eifel mit ihrer einladenden Natur für Wasserstoffzüge prädestiniert sei. Bei den Fahrten entstünden keine Emissionen. Herbert Häner, Geschäftsführer der Rurtalbahn, zeigte sich ebenfalls als Fan der Wasserstofftechnik. Die Rurtalbahn habe schon immer eine Vorreiterrolle übernommen. Zum Einsatz kam der Alstom-Zug heute bei seinen Fahrten nach Jülich und Kreuzau-Obermaubach auf den Strecken der Rurtalbahn.
Für Landrat Wolfgang Spelthahn ist die Konzentration auf mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge „ein Beitrag des Kreises Düren zum Strukturwandel“. Die Jülicher Firma Nproxx ist eines der bisher vier weltweit tätigen Unternehmen, das Wasserstofftanks produziert. Eine steigende Nachfrage bedeute Arbeitsplätze, so der Landrat. „Es gibt im Kreis Düren eine große Wasserstoffeuphorie“, sagte Wolfgang Spelthahn. „Wir werden am Ball bleiben“ – und Zug um Zug die Wasserstoffinitiative fortsetzen.
Neue Fahrkartenautomaten auf der Linie der RB 21
Bei der Rurtalbahn (RB 21) sorgen seit dem 01. Januar 2020 neue Fahrkartenautomaten für ein verbessertes Vertriebsangebot. Der Nahverkehr Rheinland (NVR), die Rurtalbahn GmbH und die DB Vertrieb GmbH haben vereinbart, die in die Jahre gekommenen Fahrkartenautomaten, die sich bis zuletzt in den Fahrzeugen der Rurtalbahn befanden, zu entfernen. Stattdessen wurden Fahrkartenautomaten von DB Vertrieb auf den Bahnsteigen an den insgesamt 28 Stationen der RB 21 in Betrieb genommen. Diese bieten ein erweitertes Angebot an Tickets, Bezahlmöglichkeiten mit EC- und Kreditkarte sowie elektronische Ticketingfunktionen.
In den Fahrzeugen und an den Bahnhöfen wird durch Plakate, Aufkleber, Banner, Flyer, „Fußspuren“ und „Swingcards“ auf die Umstellung hingewiesen. Damit Sie sich an die Neuerung gewöhnen, werden die Fahrkartenautomaten in den Fahrzeugen noch für einen Übergangszeitraum bis zum 28. Februar 2020 parallel zu den Automaten auf den Bahnsteigen zur Verfügung stehen.
Hintergrund: Der NVR ist als SPNV-Aufgabenträger für den Vertrieb von Nahverkehrstickets im Bereich von Bahnstationen zuständig. Im Rahmen einer Vertriebsvereinbarung hat der NVR gemeinsam mit dem Zweckverband SPNV-Nord aus Rheinland-Pfalz die DB Vertrieb GmbH damit beauftragt, den Nahverkehrskunden in beiden Zweckverbänden Tickets zu verkaufen.
Positive Signale für Lückenschluss der Rurtalbahn
Der Lückenschluss der Rurtalbahn zwischen Linnich und Hückelhoven-Baal ist wieder ein Stück wahrscheinlicher geworden. Davon ist die CDU-Landtagsabgeordnete Peill überzeugt. Sie spricht von positiven Signalen aus Düsseldorf.
Aktuell läuft noch eine Prüfung, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, die Strecke wieder in Betrieb zu nehmen. Verkehrsminister Wüst habe sich aber entsprechend positiv geäußert, sagt Peill. Der Nahverkehr Rheinland entscheidet am Ende, ob die Strecke wieder zurückkommt. Er geht derzeit von 27 Millionen Euro Kosten aus. Das Land würde einen Teil übernehmen. Seit dem Abschlussbericht der Kohlekommission Anfang des Jahres hat das Projekt neuen Schub bekommen. Dort steht der Lückenschluss als bedeutende Maßnahme drin.
Beginn des täglichen Betriebs auf der Eifel-Bördebahn
Auf der rund 30 Kilometer langen Strecke der Regionalbahn 28 („Eifel-Bördebahn“) fahren ab dem heutigen Montag auch an den Werktagen wieder Züge. Die Rurtalbahn hat zum großen Fahrplanwechsel wie vorgesehen den „Vorlaufbetrieb“ aufgenommen, sodass die Züge nicht mehr nur an den Wochenenden und den Feiertagen fahren. Zwischen Euskirchen und Düren werden sechs Zugpaare eingesetzt. Dadurch kann an den Werktagen zwischen 6 und 20 Uhr mit einer morgendlichen Unterbrechung ein Zwei-Stunden-Takt angeboten werden.
Zum offiziellen Startschuss trafen sich die beiden Landräte Wolfgang Spelthahn (Düren) und Günter Rosenke (Euskirchen) mit Dr. Norbert Reinkober vom Nahverkehr Rheinland (NVR) und Vertretern der Rurtalbahn, der Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren und des Aachener Verkehrsverbundes zur Eröffnungsfahrt. An der Strecke gibt es derzeit acht Haltestellen.
In den vergangenen Monaten wurde auf der Strecke fleißig gebaut. Unter anderem wurde der Gleiskörper auf einer Länge von 6,5 Kilometern ertüchtigt. Zudem mussten acht Straßenkreuzungen gesichert und eine signalgeführte Einfahrt in den Bahnhof Düren eingerichtet werden. Erneuert wurden die Bahnsteige in Binsfeld, Rommelsheim und Jakobwüllesheim.
Weitere Baumaßnahmen an der Strecke notwendig
Damit sind die Arbeiten jedoch noch nicht abgeschlossen: Der Bahnsteig in Vettweiß wird im Jahr 2020 erneuert, in Elsig wird ein neuer Haltepunkt errichtet. Die Gesamtsumme der Investitionen beläuft sich auf etwa 15,5 Millionen Euro, das Gros davon übernimmt der Nahverkehr Rheinland. „Wir fördern den Ausbau der Bördebahn mit insgesamt knapp zehn Millionen Euro und freuen uns für die Fahrgäste, dass es nun endlich an den Werktagen losgehen kann“, so NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.
Der Euskirchener Landrat Günter Rosenke: „Ich freue mich, dass diese bisher fehlende Verbindung im Eisenbahnnetz unserer Heimat pünktlich zum Fahrplanwechsel ihren Betrieb aufgenommen hat. Sie ist gerade im Hinblick auf den zu erwartenden Anstieg der Bevölkerung in unserer Region eine sinnvolle und wichtige Ergänzung.“
Auch Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn ist sicher, dass die neue Verbindung ein voller Erfolg werden wird: „Jetzt können die Fahrgäste die Bördebahn nicht nur an den Wochenenden und Feiertagen für ihre Freizeitaktivitäten nutzen. In Zukunft wird sie vielmehr auch den Berufspendlern eine Alternative zur Fahrt mit dem Auto bieten.“
Die vor 155 Jahren in Betrieb genommene Bördebahn ist gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt worden. Ernsthafte Reaktivierungspläne für die Strecke zwischen Euskirchen und Düren gab es seit 2002. Neben der Nutzung für den Güterverkehr wurden auch bald wieder Personenzüge eingesetzt, zunächst mit großer ehrenamtlicher Unterstützung. Seit der Landesgartenschau in Zülpich im Jahr 2014 fahren diese Züge an den Wochenenden und an Feiertagen planmäßig.
„Der nächste – und letzte – Schritt nach dem Vorlaufbetrieb ist der Vollausbau der Strecke“, so Herbert Häner, Geschäftsführer der Rurtalbahn. „Wir setzen alles daran, das Ziel der Einführung eines Stundentakts bei der RB 28 so schnell wie möglich zu erreichen.“ Wann dies erfolgen wird, kann derzeit noch nicht sicher gesagt werden. Dies ist abhängig von der Dauer der weiteren notwendigen Arbeiten zum Ausbau der Infrastruktur, dem zukünftig eingesetzten Fahrzeug und den weiteren angedachten Haltestellen in Distelrath, Ülpenich, Dürscheven und Euskirchen-West. Angestrebt wird die Senkung der momentan noch bei gut 50 Minuten liegenden Fahrtdauer auf ca. 35 Minuten und die Herstellung guter Anschlüsse in den Knoten Euskirchen und Düren.
Kleines Upgrade, Riesenfreiheit! Azubis ab August günstig in ganz NRW mobil
Mit Start des Ausbildungsjahres am 1. August 2019 können Auszubildende mit dem NRWupgradeAzubi den ÖPNV in ganz Nordrhein-Westfalen nutzen. Auszubildende, die ein Azubi-ABO des Aachener Verkehrsverbundes (AVV) haben, erweitern mit einem Zuschlag von monatlich 20 Euro den Geltungsbereich ihres Tickets über die Grenzen des AVV hinaus auf ganz NRW. Damit kostet das landesweit gültige Azubi-Ticket im AVV-Raum monatlich 82 Euro.
Alle Inhaber eines Azubi-ABOs sind berechtigt, den Zuschlag für die landesweite Gültigkeit ihres Tickets zu erwerben. Bafögbeziehende Meisterschülerinnen und -schüler sowie Beamtenanwärterinnen und -anwärter des einfachen und mittleren Dienstes gehören jetzt auch zum Kreis der Berechtigten für das Azubi-ABO des AVV und damit auch des NRW-Azubi-Tickets. Das Azubi-ABO gilt dann auch für Fahrten im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und im Bereich des WestfalenTarifs.
Zu Jahresbeginn haben das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die NRW-Verkehrsverbünde und -Aufgabenträger die Einführung eines landesweiten Azubi-Tickets vereinbart. Das Land fördert den Zuschlag 2019 mit zwei Millionen Euro. Für das Jahr 2020 sind 4,9 Millionen Euro NRW-Fördermittel eingeplant.
Mit seinem verbundweit gültigen Azubi-ABO hat der AVV im August 2018 die Basis für das NRW-weite Angebot geschaffen. Seitdem profitieren die gewerblichen und kaufmännischen Auszubildenden im AVV-Raum von deutlichen Mobilitätsvorteilen und einem attraktiven Ticketpreis.
Arbeitgeber, die sich für eine Bezuschussung des Azubi-ABOs entscheiden, können das Ticket als Betriebsausgabe steuerlich geltend machen. Teilen sich Arbeitgeber und Auszubildende die Kosten für das Ticket beispielsweise je zur Hälfte, reduziert sich der Kostenanteil für Auszubildende auf maximal 41 Euro im Monat.
Informationen zum Azubi-ABO des AVV und zum NRWupgrade gibt es auf avv.de/azubi.
Eifel-Bördebahn fährt ab Dezember 2019 auch werktags
Mit den Bauarbeiten an der Bördebahnstrecke zwischen Euskirchen und Düren ist die Rurtalbahn voll im Zeitplan, so dass der „Vorlaufbetrieb“ wie vorgesehen mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 aufgenommen werden kann. Das bedeutet: Ab Mitte Dezember 2019 fährt die Bahn nicht mehr nur am Wochenende, sondern auch werktags.
Bis dahin ist noch viel zu tun, denn entlang der Strecke stehen noch Bauarbeiten an. Zum symbolischen Spatenstich trafen sich am 15. Juli 2019 die beiden Landräte Wolfgang Spelthahn (Düren) und Günter Rosenke (Euskirchen) mit Heiko Sedlaczek vom Nahverkehr Rheinland, Bürgermeistern, Ortsvorstehern sowie mit den Vertretern der Rurtalbahn, der Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren und des AVV am Bahnübergang in Bubenheim.
Die Gesamtsumme der Investitionen beläuft sich auf etwa 15,5 Millionen Euro. „Wir freuen uns, dass wir heute einen ersten Förderbescheid über knapp 6,5 Millionen Euro übergeben können“, so NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek. „In den kommenden Wochen werden wir weitere Gelder bereitstellen können, so dass der NVR den Ausbau der Bördebahn mit insgesamt knapp zehn Millionen Euro fördern wird.“
Aus Euskirchener Sicht sagt Landrat Rosenke: „Für uns kann diese neue und regelmäßige Bahnverbindung gar nicht hoch genug bewertet werden.“ Denn die Strecke verbindet nicht nur die beiden Kreisstädte Euskirchen und Düren, sie sei darüber hinaus eine wichtige Achse zwischen den Bahnstrecken Köln – Aachen, Köln – Trier und Bonn – Euskirchen – Bad Münstereifel. Rosenke: „Jetzt haben wir endlich den missing link, die bisher fehlende Verbindung, die das Eisenbahnnetz unserer Heimat sinnvoll komplettiert.“
Auch Landrat Wolfgang Spelthahn weiß das Streckennetz für den Kreis Düren zu schätzen: „Die Reaktivierung der Bördebahn ist ein wichtiger Teil unserer Mobilitätsstrategie. Die Verbindung von Düren nach Euskirchen bringt für die Menschen im Kreis Düren eine weitere Verbesserung, vor allem mit Blick auf unsere Wachstumsinitiative, durch die in den nächsten Jahren Tausende neue Einwohner für den Kreis Düren begeistert werden sollen. Für sie ist es enorm wichtig, gute Bedingungen im Öffentlichen Nahverkehr vorzufinden. Der ÖPNV ist ein wesentlicher Standortfaktor.“
Die vor 155 Jahren in Betrieb genommene Bördebahn ist gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt worden. Ernsthafte Reaktivierungspläne für die rund 30 Kilometer lange Strecke zwischen Euskirchen und Düren gibt es seit 2002. Neben der Nutzung für den Güterverkehr wurden auch bald wieder Personenzüge eingesetzt, zunächst mit großer ehrenamtlicher Unterstützung. Seit der Landesgartenschau in Zülpich (2014) fahren diese Züge an den Wochenenden und an Feiertagen planmäßig.
Mit dem „Vorlaufbetrieb“ ab Dezember 2019 folgt nun der nächste große Meilenstein. Ab diesem Zeitpunkt fährt die Eifel-Bördebahn täglich, und zwar in etwa alle zwei Stunden bei sechs Fahrtenpaaren pro Tag. Vorab sind noch Bauarbeiten an der Infrastruktur erforderlich: So muss der „Gleiskörper“ auf einer Länge von 6,5 Kilometern „ertüchtigt“, acht Straßenkreuzungen müssen gesichert werden. Eine signalgeführte Einfahrt in den Bahnhof Düren muss eingerichtet, die Bahnsteige in Binsfeld, Rommelsheim und Jakobwüllesheim müssen erneuert werden. Der Bahnsteig in Vettweiß folgt im Jahr 2020, ebenso wie der neue Haltepunkt in Elsig. Darüber hinaus wird es Haltestellen in Zülpich und Nemmenich geben.
Der nächste – und letzte – Schritt nach dem Vorlaufbetrieb ist der Vollausbau der Strecke mit dem Stundentakt, in Abhängigkeit vom Infrastrukturausbau und dem eingesetzten Fahrzeug weiteren Haltestellen in Distelrath, Ülpenich, Dürscheven und Euskirchen-West sowie einer Fahrtdauer von angestrebten 34 Minuten zwischen Euskirchen und Düren.
AVV-Tarif wird angepasst
Die Verbandsversammlung des Zweckverband AVV hat in ihrer heutigen Sitzung moderate Tarifanpassungen für die kommenden beiden Jahre beschlossen. Die Anpassung in Höhe von durchschnittlich 1,77 % für 2020 und 1,67 % für 2021 ist notwendig, um einen Teil der gestiegenen Aufwendungen für Personal, Energie und Investitionen (Fahrzeuge, Infrastruktur und Digitalisierung) sowie für Erweiterungen im Leistungsangebot aufzufangen.
Dennoch bleiben in 2020 Einzel-, 4Fahrten-, Fahrrad- und Mobil-Tickets sowie das Azubi-Ticket und -ABO im Preis unverändert.
Für Gelegenheitskunden und Ausflügler werden die bisherigen Tageskarten für 1 bzw. 5 Personen flexibel als 24-Stunden-Tickets angeboten. Die Beschränkung zur Nutzung des Minigruppen-Tickets montags bis freitags vor 9 Uhr entfällt damit ab dem 01.01.2020.
AVV-Angebote werden digital
Der Doppelbeschluss für die Jahre 2020 und 2021 erfolgt vorrangig unter dem Gesichtspunkt der Planungssicherheit im Kontext der Einführung einer zentralen Vertriebsplattform. Mit Hilfe einer zentralen verbundweit einheitlichen Mobilitätsplattform möchte auch der AVV und die angeschlossenen Verkehrsunternehmen den Fahrgästen alle Vorteile, die der technische Fortschritt bietet, zur Verfügung stellen. Der AVV hat sich hierbei zum Ziel gesetzt, Zugangshemmnisse zum ÖPNV weiter abzubauen. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Information, Tarif und Vertrieb. Die Mobilitätsangebote des Umweltverbundes sollen sukzessive stärker vernetzt werden und so den Zugang zu den Mobilitätsangeboten nicht nur im AVV, sondern darüber hinaus in NRW sowie grenzüberschreitend in der Euregio Maas-Rhein erleichtern. Im Laufe des Jahres 2020 wird es möglich sein, digital Tickets zu erwerben bzw. voraussichtlich ab 2021 Zeitkarten und ABOs eigenständig zu verwalten.
Auszubildende ab August 2019 günstig in ganz NRW unterwegs
Bereits ab 1. August dieses Jahres haben Azubis die Möglichkeit, zu ihrem AVV-weit gültigen Abo (62 Euro/Monat) optional eine Erweiterung im Abo für den Nahverkehr in ganz NRW für monatlich 20 Euro zu beziehen.
106,9 Millionen Fahrgäste – Fahrgastzahlen auf konstant hohem Niveau
Busse und Bahnen im Aachener Verkehrsverbund (AVV) wurden in 2018 von 106,9 Mio. Fahrgästen genutzt, die Fahrgeldeinnahmen stiegen um 1,74 % bzw. 1,8 Mio. Euro auf 101,5 Mio. Euro und übersteigen somit erstmals die 100-Millionenmarke. Die Fahrgastzahlen bleiben somit auf einem konstant hohen Niveau, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr nicht gestiegen sind.
„Die Zahlen zeigen, dass sich Busse und Bahnen im AVV nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen und das Rückgrat für die Mobilität in der Region bilden. Die Zahlen belegen aber auch, dass die Infrastruktur an ihre Grenzen stößt und die Kapazitäten erhöht werden müssen“, so AVVGeschäftsführer Hans-Peter Geulen.
Mit der Inbetriebnahme der neuen Fahrzeuge des Rhein-Ruhr-Express auf den SPNV-Linien RE 1 und RE 4 im kommenden Jahr wird sich die Kapazität auf den beiden Linien deutlich erhöhen. Dazu sind in 2018 zahlreiche Bahnhöfe und Stationen auf den Strecken Aachen – Mönchengladbach sowie Aachen – Köln modernisiert und barrierefrei ausgebaut worden, was längere Streckensperrungen erforderlich machte und sich auch auf die Bilanz auswirkt. „Der barrierefreie Ausbau der Bahnhöfe wäre ohne das Projekt nicht finanzierbar gewesen. Die neuen Fahrzeuge bieten nicht nur mehr Kapazität, sondern eine deutliche Komfortsteigerung und einen barrierefreien Einstieg an jeder Station. Damit wird ein enormer Qualitätssprung in der Region umgesetzt“, so Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer des AVV und des Nahverkehr Rheinland (NVR).
„Neben Investitionen in Infrastruktur und moderne Fahrzeuge werden auch die derzeit in Umsetzung befindlichen Digitalisierungsprojekte neue Fahrgäste für den ÖPNV gewinnen. Die zunehmende Digitalisierung wird Zugangshemmnisse abbauen, Tarifgrenzen unsichtbar machen und somit den Tarif deutlich vereinfachen, ohne die bisherigen Vertriebswege zu vernachlässigen“, zeigt sich Hans-Peter Geulen überzeugt.
Neues Azubi-ABO kommt an
Das neue Azubi-Ticket, welches im Sommer 2018 eingeführt wurde, kommt bei der Zielgruppe an. Sanken die Verkaufszahlen im Bereich der Monatskarten für Auszubildende in den letzten Jahren, konnte dieser Trend umgedreht werden. Bereits in den ersten Verkaufsmonaten von August bis Dezember 2018 konnten 2,9 % mehr Tickets in diesem Segment verkauft werden als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Die steigenden Verkaufszahlen zeigen, dass wir mit der Einführung eines verbundweit gültigen Azubi-Tickets den Nerv der Zielgruppe getroffen haben. Die Fahrgäste wünschen einfache und verständliche Tarife“, bilanziert HansPeter Geulen. „Mit der Einführung des landesweiten Ergänzungsticket für das Azubi-ABO für nur 20 Euro monatlich zum August dieses Jahres erhoffen wir uns noch weiter steigende Verkaufszahlen.“
Insgesamt ist der Trend zu Zeitkarten ungebrochen. Insgesamt 98,8 Millionen Fahrten wurden 2018 mit Zeitkarten des AVV unternommen. Zuwächse konnte insbesondere das Job-Ticket verzeichnen: 11,8 Mio. (+ 4,5 %) Fahrten zur Arbeit oder in der Freizeit wurden in 2018 mit dem JobTicket unternommen und auch die Monatskarte (4,9 Mio. Fahrten, + 1,4 %) sowie das Monats-ABO für Erwachsene (7,1 Mio. Fahrten, + 0,3 %) konnten Zuwächse verzeichnen.
Die erfreuliche Entwicklung der Zeitkarten hat zur Folge, dass der Bartarif (Einzel-, 4Fahrten- und Tages-Tickets) insgesamt rückläufig ist. Mit diesem wurden 2018 7,8 Mio. Fahrten unternommen. In diesem Segment stiegen insbesondere die Verkäufe des pauschalen Anschluss-Tickets (44.594 Fahrten, + 4,3 %), mit dem Zeitkarteninhaber den Geltungsbereich ihres Tickets erweitern können sowie des Tages-Ticket 1 Person (140.990 Fahrten, + 1,98 %). Dagegen sind die Verkäufe des Minigruppen-Tickets rückläufig (594.164 Fahrten, – 14,3 %).
„Mit der Zusammenführung von Echtzeitauskunft und Vertrieb in Form einer einheitlichen verbundweiten Mobilitätsplattform beginnend in 2020 werden wir die Möglichkeit haben, noch passgenauere Angebote anzubieten und somit neue Kunden insbesondere im Gelegenheitsverkehr zu gewinnen“, so Hans-Peter Geulen.
Niederrheinbahn kauft Zechenbahntrasse für SPNV-Nutzung
Der SPNV-Anschluss der Stadt Kamp-Lintfort rückt näher: Das eigens dazu gegründete Eisenbahninfrastrukturunternehmen Niederrheinbahn GmbH hat jetzt die 7,5 km lange Zechenbahntrasse nach Rheinkamp von der RAG Montan Immobilien GmbH gekauft. Bereits zur Landesgartenschau LaGa 2020 sollen an Wochenenden die ersten Züge fahren. Für den später geplanten täglichen Regelbetrieb via Moers nach Duisburg muss die Trasse jedoch noch saniert werden. Gesellschafter der Niederrheinbahn GmbH sind die Stadt Kamp-Lintfort und die RATH Gruppe aus Düren.